Fragen und Antworten zum Nachbarschaftszirkel

Wie geht das?

Ein Nachbarschaftszirkel bietet Ihnen die Chance, die nachbarschaftliche Situation zu verbessern. Sie können mitentscheiden, wie diese Verbesserung aussehen kann. Sie erfahren, was sich hinter anderen Sichtweisen und Handlungen verbirgt. Das erleichtert den zukünftigen Umgang miteinander.

Alle Teilnehmer:innen sitzen im Kreis. Ein Thema wurde vorher gemeinsam festgelegt. Der Nachbarschaftszirkel besteht aus mehreren Runden, in denen alle etwas sagen können und allen zugehört wird.

Es gibt eine Einstiegsrunde zum Ankommen. Jede weitere Runde regt dazu an, die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. In der letzten Runde geht es um konkrete Lösungen, die im Alltag umgesetzt werden können. Diese werden in einem Plan aufgeschrieben. Danach gibt es einen gemeinsamen Abschluss.

Nach dem Vorgespräch mit uns brauchen Sie sich nicht weiter vorzubereiten.

Im Plan werden die gemeinsamen Absprachen aufgeschrieben. Das können ganz kleine, alltagstaugliche Schritte sein, die jede:r direkt nach dem Nachbarschaftszirkel umsetzen kann. Je einfacher, desto besser!

Wichtige Gesprächsinhalte werden in der Kreismitte festgehalten und für alle sichtbar gemacht.

Der Redegegenstand zeigt an, wer gerade dran ist. Wer ihn hat, darf reden und gibt ihn danach an die nächste Person weiter. Dies schafft Ordnung im Gespräch und hilft dabei, dass alle zu Wort kommen und allen zugehört wird. 

Was im Nachbarschaftszirkel passiert und besprochen wird, bleibt unter Ihnen.

Im Vorgespräch sprechen wir darüber, wie ein Nachbarschaftszirkel abläuft und was Sie dort erwartet. Wir reden über die (Konflikt-) Situation und Sie können Ihre Sicht der Dinge schildern.  Außerdem sprechen wir darüber, wer noch am Nachbarschaftszirkel teilnehmen könnte (Kreiserweiterung).

Ja, wir nennen es Kreiserweiterung. Diese ist wichtig, um mehr Sichtweisen und Lösungsideen zum Konflikt zu erhalten – insbesondere von Leuten, die nicht genauso stark emotional beteiligt sind. Ohne Kreiserweiterung kann kein Nachbarschaftszirkel stattfinden.

Eine Mediation findet nur mit den unmittelbar Beteiligten ohne Kreiserweiterung statt. 

Eine Mediation besteht in der Regel aus mehreren Sitzungen. Beim Nachbarschaftszirkel gibt es eine intensive Vorgesprächsphase und ein großes gemeinsames Zirkeltreffen. Je nach Verabredung kann es einen Folgezirkel geben.

Wie ist das organisiert?

Das Projekt wird von Aktion Mensch gefördert und ist für alle Teilnehmer:innen kostenlos.

In der Regel dauert ein Nachbarschaftszirkel ca. drei Stunden.

Wir suchen einen geeigneten Raum in Ihrem Wohnumfeld und berücksichtigen dabei die Vorschläge und Wünsche der Teilnehmer:innen.

Der Nachbarschaftszirkel kann zu jedem Zeitpunkt stattfinden, an dem alle Teilnehmer:innen Zeit haben. Das kann wochentags tagsüber, aber auch abends oder am Wochenende sein.

Das kommt auf die einzelnen Teilnehmer:innen. Es ist gut, wenn Sie sich ca. eine Stunde Zeit dafür einplanen. Während der Vorgesprächsphase vergehen meist einige Wochen bis wir mit allen Teilnehmer:innen gesprochen haben. 

Für die Vorgespräche kommen wir gerne zu Ihnen nach Hause oder wir gucken gemeinsam, wo es am besten passt.

Wir verabreden mit Ihnen einen passenden Termin. Die Vorgespräche können tagsüber oder nach Feierabend stattfinden.

Wenn möglich, kommen wir auch in andere Bezirke. Sprechen Sie uns gerne an.